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25. Juli 2024

Nachgefragt: Martina Foidl

15 Fragen an Martina Foidl

Nachgefragt: Martina Foidl

© PlaTo

Drei schöne Orte auf der Welt (außerhalb Tirols und Südtirols):
Salzkammergut, Queensland (Australien), Südsteirische Weinstraße

Letzter Urlaub (wo und wann):
Salzkammergut, August 2020

Die größten Tugenden im Tourismus:
Gastfreundschaft und Flexibilität

Die größte Sünde im Tourismus:
Mehr vom Selben. Jeder erzählt die gleichen Geschichten und bietet das Gleiche an. Die Individualität geht verloren. Dadurch leidet die Authentizität und es kommt zum Verlust des Charakters einzelner Häuser und Regionen.

Erfolgreich ist der Tiroler Tourismus, wenn:
Der Tiroler Tourismus soll wie ein Kreislauf entlang der Wertschöpfungskette funktionieren und alle sollen daran teilhaben bzw. davon profitieren. Niemand soll das Nachsehen haben – eine Art Gemeinwohlökonomie.

Die beste Idee im Tourismus der letzten fünf Jahre:
Die beste Idee war, den Familienunternehmen sowie den Gastgeberinnen und Gastgebern im „Tiroler Weg” einen Platz zu geben. Ich assoziiere damit, dass man erkannt hat, wie wichtig familiengeführte Betriebe für unseren Tourismus sind und dass der Verlust eines jeden Betriebs eine große Lücke hinterlässt.

Ich habe mich für den Tourismus entschieden, weil:
Ich arbeite gerne mit Menschen und der Natur und möchte meiner Heimatregion etwas zurückgeben.

Meine ersten Monate als Geschäftsführerin des TVB St. Johann waren:
Spannend. Und es ist schön zu sehen, dass mir meine Kolleginnen und Kollegen aus dem TVB St. Johann motiviert und positiv zur Seite stehen.

Das möchte ich als Geschäftsführerin für die Tourismusregion St. Johann erreichen:
Dass die Vollbelegstage der Region steigen und sich dadurch eine Verlängerung der Saisonen ergibt. Die Saisonverlängerung darf aber nicht auf Kosten der Wertschöpfung passieren. Ein fairer Preis muss im Mittelpunkt stehen. Ebenfalls möchte ich, dass die Einstellung der Bevölkerung zum Tourismus noch besser wird, als sie bereits ist.

Eine gute Zusammenarbeit mit anderen TVBs ist wichtig, weil:
Der Gast und auch die Einheimischen kennen keine Regionsgrenzen und nutzen die Angebote großräumig. Wenn sich jeder auf seine Stärken konzentriert, schaffen wir einen vielfältigen Lebens- und Erholungsraum.

Um einen TVB erfolgreich zu leiten, braucht es:  
Eine dicke Haut, eine verständnisvolle Familie bzw. Partner und ein tolles Team. Ebenfalls braucht es ein gutes Einvernehmen mit den Gemeindevertreterinnen und -vertretern sowie den großen Leistungsträgern (Bergbahnen, große Hotels, Anbieter von Freizeitinfrastruktur) der Region.

Der beste Ratschlag, den ich von meinem Vorgänger bekommen habe, war:
„Jeder Mensch ist ersetzbar.“ Diese Aussage hat mich sehr zum Nachdenken gebracht und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass physisch gesehen jeder Mensch ersetzt werden kann, aber als Person an sich – mit allen Stärken, Schwächen, Erfahrungen und „Ticks“ – ist niemand ersetzbar, sondern ganz individuell und einzigartig und somit nicht kopierbar.  

Besonders wichtig neben meiner beruflichen Tätigkeit ist mir:
Ruhe und Zeit in der Natur

So entspanne ich am besten in meiner Freizeit:
Beim Kochen, Lesen und Musizieren

Zur Person: 

Martina Foidl studierte Wirtschaftsrecht an der LFU Innsbruck. Seit 2013 arbeitet sie beim Tourismusverband Kitzbüheler Alpen St. Johann in Tirol, mit den Schwerpunkten Recht, Infrastruktur und Besucherlenkung. Sie lebt gemeinsam mit ihrem Partner in Kirchdorf in Tirol und ist Musikantin in der örtlichen Musikkapelle. Bis zu ihrer Bestellung zur Geschäftsführerin im Jahr 2023 war sie seit 2016 als Gemeinderätin in ihrer Heimatgemeinde Kirchdorf tätig.

Text: Barbara Kluibenschädl