Bilanz zum Sommer
Tirol Werbung-Prokurist Patricio Hetfleisch, Tourismuslandesrat Mario Gerber und Spartenobmann Rainer Alois zogen Bilanz zur Sommersaison 2025.
© Tirol Werbung / Franz Oss
Nach fünf von sechs Monaten der Tiroler Sommersaison, die bereits rund 90 Prozent der Sommernächtigungen abdecken, zogen gestern Wirtschafts- und Tourismuslandesrat Mario Gerber, Alois Rainer, Spartenobmann für Tourismus und Freizeitwirtschaft, sowie Patricio Hetfleisch, Prokurist und Marketingleiter der Tirol Werbung, gemeinsam Bilanz.
Insgesamt darf sich der Tiroler Tourismus über eine positive Entwicklung freuen. Rund 20,8 Millionen Übernachtungen wurden gezählt, was einem Plus von 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auch die Zahl der Ankünfte stieg um 3,7 Prozent auf 5,9 Millionen. Lediglich die durchschnittliche Aufenthaltsdauer verzeichnete einen leichten Rückgang um 0,1 Tage auf nunmehr 3,5 Tage. „Gute Zahlen bei Nächtigungen und Ankünften sind erfreulich“, betont Gerber, „doch eine positive Entwicklung bei der Wertschöpfung ist essenziell.“ Laut einer ersten Berechnung des MCI von 2,63 Milliarden Euro zeigt sich aber auch hier ein positives Ergebnis – inflationsbereinigt bedeutet das ein Wachstum von 2 Prozent. „Aufgrund der weiterhin wachsenden Kosten bleibt unterm Strich vielfach aber zu wenig übrig“, relativierte Rainer das gute Ergebnis etwas. Ein Drittel der befragten Betriebe gab an, die gestiegenen Kosten bisher nicht vollständig an die Gäste weitergeben zu können.
Ganzjahrestourismus im Fokus
Trotz stabiler Ergebnisse und der sich zeigenden Widerstandsfähigkeit der Branche wies Gerber darauf hin, dass der Ausbau des Ganzjahrestourismus entscheidend bleibe, auch in Hinblick auf den Arbeitsmarkt. Sie ermögliche weniger Fluktuation und mehr Stabilität für Arbeitnehmer:innen. Rainer plädierte darüber hinaus für eine stärkere Entzerrung der Sommersaison, die nicht nur die Arbeitskräfte entlaste, sondern auch die Qualität der Angebote gewährleiste. Erste Zahlen bestätigen diese Entwicklung: Im Frühsommer stiegen die Nächtigungen um 4 Prozent, im September sogar um 5,4 Prozent.
Herkunftsmärkte
Wichtige Märkte für Tirol blieben im Sommer weiterhin Deutschland, Österreich, die Niederlande und die Schweiz. Diese vier Länder liefern gemeinsam rund 80 Prozent der gesamten Sommernächtigungen. Ein Plus zeigt sich dabei beim deutschen Markt: Mit 11,9 Millionen Übernachtungen waren es rund 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch bei den österreichischen Gästen gab es ein leichtes Plus von 0,6 Prozent auf zwei Millionen Übernachtungen. „Besonders freut uns, dass das Interesse der Tirolerinnen und Tiroler an Urlaub im eigenen Land weiterhin steigt“, hielt Hetfleisch darüber hinaus fest: Mit einem leichten Plus von einem Prozent auf 400.000 Übernachtungen liegt Tirol noch vor den Herkunftsmärkten Frankreich und Großbritannien.
Gleichzeitig steigt das Interesse an Fernmärkten. „Dabei geht es uns aber nicht um Massen, sondern gezielt um jene, die das heimische Angebot wie Skifahren, Natur und Wandern suchen“, erklärt Hetfleisch. Besonders zahlungskräftig sind Gäste aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, die im Schnitt über 700 Euro pro Tag in Tirol ausgeben. Besucher:innen aus China und den USA liegen mit rund 350 Euro täglich unter diesem Wert, aber dennoch deutlich über dem Gesamtdurchschnitt von 206 Euro pro Tag. Auch die Aufenthaltsdauer ist bei Gästen aus Übersee im Schnitt deutlich länger.
Ausblick
Mit Blick auf die am 1. November beginnende Wintersaison zeigen sich Tirols Betriebe optimistisch: Laut Tourismusbarometer beurteilen 82 Prozent die Buchungslage als gleich gut oder sogar besser als im Vorjahr, während nur 16 Prozent sie schlechter einschätzen. Auch wirtschaftlich ist die Stimmung positiv: 57 Prozent gehen davon aus, das Ergebnis des Vorjahres halten zu können.