Erfolgsmodell Seilbahnen
Die Tiroler Seilbahnen sind gut aufgestellt – für den kommenden Winter und die nächsten Jahre.
© Andre Schönherr
Beim heurigen Branchentreffen „Treffpunkt Seilbahnen 2024“ am 2. Dezember diskutierten Vertreter:innen der Tiroler Seilbahnindustrie unter dem Motto „Seilbahnen im Wandel“ Herausforderungen und Perspektiven der Branche. Der Grundtenor: Tirols Seilbahnen sind gut für die Zukunft aufgestellt. „Wir blicken optimistisch auf die kommende Wintersaison. Diese Einschätzung ist kein naiver Optimismus, sondern basiert auf der Erkenntnis, dass wir produktiv und nachhaltig arbeiten und unsere Hausaufgaben gemacht haben“, betonte Reinhard Klier, Obmann der Tiroler Seilbahnunternehmen. Bestätigt werde diese Einschätzung unter anderem durch die Winterpotenzialstudie 2024/25 der Österreich Werbung, die Tirol als Top-Wintersportdestination ausweist.
Nachhaltig und wirtschaftlich
Besonders im Bereich Nachhaltigkeit setze die Tiroler Seilbahnbranche Maßstäbe, so Klier: „Wir nehmen unsere Verantwortung für Umwelt und Klima ernst und sind bereit, unseren Beitrag zur Energiewende zu leisten.“ So verbrauche man aktuell nur 0,3 Prozent des österreichischen Energieverbrauchs und habe umfassende Maßnahmen wie Ökostromnutzung, Wärmerückgewinnung und CO2-Reduktion umgesetzt. Einen wichtigen Beitrag leiste man auch in der regionalen Wirtschaft: 1.000 Euro Umsatz bei Seilbahnen generiere im Durchschnitt 7.100 Euro Wertschöpfung für die Region, was gerade in den aktuell wirtschaftlich herausfordernden Zeiten für Stabilität sorge.
Informationsgetrieben
Ein inhaltlicher Schwerpunkt war außerdem die steigende Relevanz datenbasierter Instrumente für die Tourismuswirtschaft. Patricio Hetfleisch, Prokurist und Marketingleiter der Tirol Werbung, gab dazu Einblicke in das Preis- und Buchungsmonitoring der Tourismusorganisation: „Informationen zu Nachfragebewegungen und Preisentwicklungen sind für Tirols Tourismus höchst relevant. Mit unserem Preis- und Buchungsmonitoring haben wir erstmals ein Instrument geschaffen, das diese Branchendaten in Echtzeit liefert und tagesgenaue Prognosen ermöglicht. In einem ersten Schritt statten wir Tourismusverbände und Beherbergungsbetriebe damit aus und schaffen gleichzeitig eine engere Kooperation mit den Tiroler Seilbahnen.“ Der Nutzen des Monitorings liege vor allem darin, Angebote gezielter steuern zu können und der Branche dadurch zu ermöglichen, auch in schwierigen Zeiten flexibel und zukunftsorientiert zu handeln.
Nachwuchsförderung
In Sachen Zukunft stand auch die Unterstützung des Wintersport-Nachwuchses in Form der Schulski-Aktion im Fokus. Diese sei ein Erfolgsmodell, das durch die erweiterte finanzielle Förderung der Anreise noch attraktiver werde: „Mit fast 93.000 Skitagen im letzten Winter beweisen wir: Kinder und Jugendliche in Tirol leben den Wintersport, und wir sorgen dafür, dass das so bleibt“, so Klier. Generell sei der Branche wichtig, dass es leistbare Angebote für alle Tiroler:innen gebe – Verbundkarten seien hier eine attraktive Lösung, vor allem für Familien. „Angesichts der Diskussion über Einheimischentarife wurde mit einer moderaten Preiserhöhung der Grundstein für leistbaren Wintersport gelegt. Die vielen positiven Rückmeldungen und gestiegenen Verkaufszahlen bestätigen diesen Weg.“