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14. August 2025

Europa in Alpbach

Europa in Alpbach

Mit den drei neuen Info-Stelen in Alpbach wird das Forum auch unter dem Jahr für Einheimische und Gäste sichtbar gemacht. © Matthias Sedlak 

Am kommenden Samstag startet das European Forum Alpbach in seine 80. Runde. Neben seiner Rolle als renommierte Denkfabrik ist es auch für die Tourismusregion Alpbachtal ein bedeutender Fixpunkt. Othmar Karas, Präsident des Forums, und Thomas Kahn, Geschäftsführer des Congress Centrum Alpbach, erläutern, welche Bedeutung das Forum für den Tourismus hat, welche Neuerungen Gäste und Einheimische erwartet und was hinter der Ankündigung steckt, Tirol wieder enger an das Forum heranzuführen.

Regionale Wertschöpfung 

Rund 4.000 Teilnehmer:innen aus aller Welt kommen jedes Jahr anlässlich des Forums nach Alpbach. „Entsprechend gibt es viele Bereiche, die davon profitieren. Das beginnt bei den Unterkünften – von Hotels über Pensionen bis hin zu privaten Zimmervermietungen – und reicht über die Gastronomiebetriebe bis hin zu weiteren Dienstleistern“, erklärt Kahn. Konkrete Zahlen seien allerdings schwer zu erfassen. Eine grobe Einschätzung liefern die über das Kongresszentrum gebuchten Unterkünfte: „Wir arbeiten mit rund 60 Betrieben in der Region zusammen und vermitteln so etwa 12.000 Nächtigungen.“ Hinzu kommen Direktbuchungen, Tagesgäste und weitere Besucher:innen. Neben der direkten Wertschöpfung verschafft die Veranstaltung der Region auch internationale Sichtbarkeit. „Das Forum Alpbach ist weltweit bekannt und eine starke Werbung für das Dorf und das gesamte Alpbachtal“, so Kahn. 

Tourismus im Forum

Auch im diesjährigen Programm unter dem Motto „Recharge Europe“ spielt der Tourismus eine Rolle. „Das Motto steht für neue Energie und neue Ideen. Es ist eine Antwort auf die Herausforderungen, mit denen wir in Europa zu tun haben – von der Energiepolitik über den Klimawandel bis zur Finanzierung von Zukunftsaufgaben. Alles Faktoren, die auch für den Tourismus ganz wichtig sind“, so Karas. Am 26. August findet zudem unter dem Titel „Tourismus. Zukunft. Österreich. 2025 – Wandel, Werte, Wachstum“ der Tourismustag des European Forum Alpbach statt. Zu den erwarteten Speaker:innen zählen unter anderem ÖW-Geschäftsführerin Astrid Steharnig-Staudinger, Obfrau der Bundessparte für Tourismus und Freizeitwirtschaft Susanne Kraus-Winkler sowie Eduardo Santander, CEO der European Travel Commission. 

Tirol rückt näher 

Das 80. Jubiläumsjahr steht auch im Zeichen einer engeren Vernetzung. „Die Zusammenarbeit zwischen dem Kongresszentrum, dem Tourismusverband, den Betrieben, dem Forum und dem Land Tirol war immer vorhanden, ist aber jetzt noch enger geworden“, erklärt Kahn. Ein zweiwöchentliches Jour fixe bringe etwa die Partner:innen nun regelmäßig an einen Tisch. „Dieses klare Signal der engen Verankerung in Tirol und speziell in Alpbach kommt insbesondere vom neuen Forumspräsidenten“, sagt Kahn.

Zugleich habe es Stimmen gegeben, die wünschten, dass das Forum in Tirol wieder stärker erlebbar werde, erklärt Karas. „Diese Hinweise haben wir sehr ernst genommen. Wenn ein europäisches Forum in Tirol stattfindet, dann soll es auch im Alltag, im öffentlichen Raum und bei den Menschen in der Region spürbar sein.“ Einen wichtigen Beitrag dazu leistet ein neues Projekt zum 80-jährigen Bestehen: Drei Infostelen im Dorf informieren künftig Einheimische und Gäste per QR-Code über Geschichte, Werte und Ziele der Veranstaltung. Im Herbst folgt ein Jubiläumsabend für die regionale Bevölkerung. Außerdem gestalten Schüler:innen der HTL Kramsach ein Kunstobjekt, das das Jubiläum künstlerisch interpretiert. „Damit bleibt das Forum nicht nur während der Veranstaltungswochen, sondern das ganze Jahr über präsent“, so Kahn.

Text: Barbara Kluibenschädl

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