Fakten statt Mythen

v.l.: LRin Cornelia Hagele, Hubert Siller (MCI), Birgit Pikkemaat (Universität Innsbruck), Birgit Bosio (MCI), Joachim Nigg (Universität Innsbruck) und LR Mario Gerber
© Land Tirol / Hörmann
Am Montag wurde F.acT – das neue Zentrum für Tourismus, Forschung und Medien – in Innsbruck vorgestellt. Die Kooperation zwischen dem Land Tirol, dem MCI und der Universität Innsbruck baut auf der bisherigen Tourismus-Wissensplattform Tirol Tourism Research (TTR) auf, die es ab sofort ersetzt. Ziel ist es, durch eine für die Bevölkerung verständliche Aufbereitung von Daten und Statistiken Fakten von Mythen zu trennen und so die Tourismusakzeptanz im Land zu fördern.
Positivere Einstellung
„Der Erfolg des heimischen Tourismus hängt nicht alleine davon ab, wie viele Gäste zu uns nach Tirol kommen beziehungsweise wie viele Nächtigungen wir pro Saison verzeichnen. Auch die Einstellung der Bevölkerung zum Tourismus ist ein wesentlicher Faktor für eine verantwortungsvolle Weiterentwicklung des heimischen Tourismus“, betonte Tourismuslandesrat Mario Gerber bei der Präsentation. „Mit F.acT schaffen wir nun eine Plattform, die einen klaren und kritischen Blick auf touristische Daten und Fakten ermöglicht.“ Auch die für Wissenschaft und Forschung zuständige Landesrätin Cornelia Hagele unterstrich die Relevanz des Wissenstransfers in die Praxis und in die Bevölkerung, um den Tourismus und gleichzeitig den Hochschulstandort zu stärken. Dafür stellt das Land Tirol rund 350.000 Euro zur Verfügung.
Faktenbasierte Kommunikation
Mit der Umsetzung sind das MCI Tourismus und die Universität Innsbruck betraut. „F.acT versteht sich als proaktive Informationsdrehscheibe und zentrale Anlaufstelle für Tourismus, Medien, Politik und Bevölkerung. Durch faktenbasierte Veröffentlichungen und fundierte Statements sollen Diskussionen rund um den Tourismus versachlicht und dessen Bedeutung für Tirol verständlich vermittelt werden“, so Hubert Siller, Leiter des MCI Tourismus. Das unterstrich auch Birgit Pikkemaat vom Forschungszentrum für Tourismus und Freizeit am Institut für Management und Marketing der Universität Innsbruck: „Das zentrale Element von F.acT ist die wissenschaftliche Arbeit. Genauso wichtig ist es aber, dass die Ergebnisse nach außen getragen werden.“ Dies solle über eine eigens dafür eingerichtete Webseite sowie Newsletter erfolgen. Zusätzlich sollen in der Praxis auftretende Fragestellungen im Rahmen von F.acT wissenschaftlich untersucht und Ergebnisse aufgezeigt werden.
Drei Bereiche
F.acT befasst sich mit drei zentralen Wissensbereichen: Im Bereich Tourismusforschung werden auf nationaler und internationaler Ebene Daten zu Themen wie ökologischen, verkehrs- und arbeitsmarktbezogenen sowie klimatischen Veränderungen, dem Verantwortungsbewusstsein der Stakeholder und der Nachhaltigkeit im Tourismus erhoben, um Fakten überprüfen zu können. Im Rahmen des Wissensbereichs Öffentlichkeitsarbeit soll F.acT als proaktive und reaktive Informationsdrehscheibe für den Tourismus für die Tourismusbranche, die Bevölkerung und Opinion Leader aus den Bereichen Medien und Politik etabliert werden. Im Themenfeld Netzwerkarbeit sollen der Wissensaustausch zwischen Wissenschaftler:innen verschiedener Disziplinen und Institutionen gefördert sowie Podiumsdiskussionen und Tourismus-Stammtische organisiert werden.