29. August 2024
Eine hohe Fluktuation des Personals wirkt sich negativ auf die Produktivität und Arbeitsmotivation in Hotelbetrieben aus.
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Die österreichische Tourismusbranche kämpft mit einer hohen Fluktuation unter den Beschäftigten. Insbesondere wirkt sich der ständige Personalwechsel negativ auf Kundenzufriedenheit, Mitarbeiter:innenmotivation und Produktivität aus, wie Christina Walter, Masterabsolventin am MCI Tourismus, im Interview mit Tirol Tourism Research berichtet.
In ihrer Masterarbeit untersuchte Walter die emotionale Bindung von Mitarbeitenden in familiengeführten Hotels sowie die Art von Personalmanagement, die notwendig ist, um sie langfristig im Betrieb zu halten. Walter konnte feststellen, dass „die Beschäftigten bei starker Identifikation und emotionaler Verbundenheit mit dem Arbeitgeber den Unternehmen treu bleiben“. Dies wirke sich wiederum positiv auf das Engagement und den Erfolg des Unternehmens aus.
Walter erarbeitete fünf zentrale Handlungsempfehlungen für familiengeführte Hotels, um eine solche emotionale Bindung – auch affektives Commitment genannt – zu fördern:
1) Förderung der organisatorischen Unterstützung
Eine unterstützende Unternehmens- und Führungskultur, geprägt von Authentizität, Transparenz und Wertschätzung, ist entscheidend, um das Wohlbefinden und die emotionale Bindung der Mitarbeitenden zu stärken.
2) Verantwortungsübertragung und Beteiligung bei unternehmerischen Entscheidungen
Mitarbeitende sollten aktiv in unternehmerische Entscheidungen eingebunden werden. „Die Beschäftigten kennen die Bedürfnisse der Gäste genau und können wertvolle, innovative Ideen einbringen, die das Gästeerlebnis verbessern“, so Walter.
3) Stärkung der Beziehungen
Soziale Beziehungen innerhalb des Unternehmens sind für die Entstehung von affektivem Commitment ausschlaggebend. Walter empfiehlt Gegebenheiten zu schaffen, die den Teamgeist und die Zusammenarbeit stärken.
4) Angebot von Trainings und Weiterbildungen
Stärken zu fördern und Wissen auszubauen, fördere Innovationen im Betrieb und steigert die Zufriedenheit der Mitarbeiter:innen.
5) Aufbau einer starken Arbeitgebermarke
Employer Branding gewinnt zunehmend an Bedeutung. Eine starke Arbeitgeber:innenmarke mit einzigartiger Unternehmenskultur und attraktiven Arbeitsbedingungen stärkt das Selbstbewusstsein der Mitarbeitenden und ihre Verbundenheit zum Unternehmen.