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17. Oktober 2024

Wohlfühlfaktor

Wohlfühlfaktor

Über ein flexibel einsetzbares Befragungs-Tool kann das Wohlbefinden der Gäste vor, während und nach des Aufenthalts gemessen werden. © TVB Mayrhofen-Hippach

Wirtschaftswissenschaftler:innen der Universität Innsbruck und der TVB Mayrhofen-Hippach haben mit dem myZillertal Feel-Good-Index (FGI) eine neue Kennzahl zur Messbarkeit des Kosument:innenerlebnisses entwickelt. „Wir wissen, dass die Performance-Messung im Tourismus derzeit noch einen starken Fokus auf Ankünfte, Nächtigungen und Umsatzzahlen legt. Das wird auch zukünftig seine Relevanz behalten, sagt aber wenig über die Angebotsqualität und über das Wohlbefinden der Gäste aus“, sagt Bernd Reitsamer vom Institut für Management und Marketing an der Universität Innsbruck. Der FGI soll dabei das Wohlbefinden entlang der gesamten Customer Journey erfassen und so detaillierte Einblicke in die Wahrnehmung der Gäste geben.

Das dafür genutzte Befragungs-Tool wurde im Rahmen eines vom Land geförderten Forschungsprojektes entwickelt, das auch eine über fünf Saisonen laufende Studie in der Modellregion Mayrhofen-Hippach beinhaltete. Die Ergebnisse der Befragung von 2.975 Gästen zeigen unter anderem, dass das Wohlbefinden vor und nach dem Aufenthalt deutlich besser bewertet wird als während des Aufenthaltes und dass der FGI zum Saisonende ansteigt. Angebote aus den Bereichen Wellness, Kulinarik und Party wurden außerdem besser bewertet als Sportangebote wie Skifahren und Wandern. „Die Studienergebnisse zeigen, dass es nicht nur auf die klassischen Kernangebote ankommt. Wellness, Kulinarik, Feiern und das gesellige Zusammensein sind wesentliche Faktoren, mit denen das Gästeerlebnis optimiert wird. Sie sind das sprichwörtliche ‚Salz in der Suppe‘. Für das Marketing lässt sich aus den Daten ableiten, wie wichtig die Interaktion mit dem Gast auch noch einige Wochen nach dem Urlaub ist, um die Wiederbesuchsbereitschaft zu erhöhen“, so Andreas Lackner, Geschäftsführer des TVB Mayrhofen-Hippach. Der Feel-Good-Index soll in Zukunft zum Vergleich verschiedener Destinationen genutzt und auch auf weitere Regionen Tirols erweitert werden.

Text: Lisa Schwarzenauer