Tiroler Trendradar
Angebote und Attraktionen in Echtzeit auf dem Handy abrufen – das wird für Tourist:innen bald selbstverständlich sein.
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Große globale Veränderungen wie der Klimawandel, der Fortschritt der Datentechnologien und die zunehmende Individualisierung machen auch vor dem Tiroler Tourismus nicht Halt. Um die langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, hat die Tirol Werbung gemeinsam mit Partnern und Stakeholdern im Rahmen des Trendradars sieben globale Entwicklungen identifiziert, die für Tirol von besonderer Bedeutung sind.
Trend 1: Individualisierung und Personalisierung
Einheitliche Lebenswege, gemeinsame Werte und Konformität weichen zunehmend einem stärkeren Bewusstsein für die Individualität des Einzelnen. Für den Tourismus bedeutet das: Gäste wollen einzigartige Angebote, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind – von der exklusiven Bergtour bis zum individuell gestalteten Zimmer. Dabei ist es besonders wichtig, die Grenzen zwischen echter und Pseudoindividualisierung – wie dem Austausch von Namen in Massen-E-Mails – klar zu definieren.
Trend 2: Digital vernetzte Produkte
Die digitale und die reale Welt werden in den nächsten Jahren immer mehr verschmelzen. Konkret bedeutet dies, dass physische Dinge wie Zimmer, Karten oder Minibars mit Onlinediensten verknüpft werden. Für Hotels ergeben sich daraus zahlreiche neue Möglichkeiten, wie zum Beispiel automatisiertes Einchecken per Gesichtserkennung, digitale Zimmerschlüssel oder standortbasierte Vorschläge für Aktivitäten und Restaurants in der Nähe.
Trend 3: Persönliche KI-Assistenz
Auch das Thema Künstliche Intelligenz wird im Tiroler Tourismus zunehmend an Bedeutung gewinnen. Besonderes Potenzial haben hier in den nächsten Jahren KI-gestützte Reiseassistent:innen. Diese könnten Urlaubssuchenden in Zukunft nicht nur auf Basis ihrer Präferenzen, sondern beispielsweise auch unter Berücksichtigung von Terminkalendern und Reisebudgets Vorschläge und Angebote unterbreiten. Im Idealfall reicht dann ein Klick, um die Buchung abzuschließen.
Trend 4: Nahtlose Mobilität
Ein wichtiges Thema der nächsten Jahre wird auch der Bereich der nahtlosen Mobilität sein. Der Ausbau durchgängiger Mobilitätsketten, also nahtloser Verbindungen von der Haustür bis zum Urlaubsort, hat großes Potenzial, die Verkehrssituation und die Gästezufriedenheit zu verbessern. Apps, die alle Verkehrsmittel miteinander verknüpfen und Shuttleservices für die „letzte Meile“ in entlegene Täler könnten das Reisen in Tirol in Zukunft einfacher und nachhaltiger machen.
Trend 5: Nachhaltigkeit
Durch den fortschreitenden Wertewandel, der mit dem Klimawandel einhergeht, steigt auch die Nachfrage der Gäste nach nachhaltigen Angeboten wie naturnahen Aktivitäten, klimaneutralen Hotels und CO2-neutralen Transportmöglichkeiten. Plattformen und Apps, die gezielt nach solchen Anforderungen filtern und klimafreundliche Betriebe fördern, werden zunehmend interessanter.
Trend 6: Vielfalt und neue Familienstrukturen
Ein weiteres Phänomen der Individualisierung und Öffnung der Gesellschaft sind vielfältigere Lebens- und Familienmodelle. Gäste kommen nicht mehr nur in der klassischen Familienkonstellation, sondern auch als Alleinreisende mit Kindern, als Mehrgenerationen- oder LGBTQ+-Familien sowie als Workation-Gäste. Um diese Zielgruppen anzusprechen, gilt es, die individuellen Bedürfnisse in Form von angepassten Angeboten zu berücksichtigen.
Trend 7: Resonanztourismus
Hinter dem Begriff Resonanztourismus verbirgt sich der Wunsch der Gäste nach tiefen, sinnstiftenden Erlebnissen, die durch echte Teilhabe an der Kultur und die Verbindung mit den Menschen vor Ort entstehen können. Slow-Travel-Angebote, Homestay-Urlaub und Gemeinschaftserlebnisse wie gemeinsames Kochen mit Einheimischen oder geführte Wanderungen in kleinen Gruppen haben das Potenzial, solche Erlebnisse zu schaffen und gleichzeitig die Wertschätzung für die Region zu stärken.