Die Vermarktung Tirols als Tourismusregion begann bereits vor über hundert Jahren“, weiß Patricio Hetfleisch, Leiter des Bereichs Marketing und Kommunikation der Tirol Werbung. Vor 50 Jahren wurde dann das Logo von Arthur Zelger entworfen, das der Marke erstmals einen einheitlichen Ausdruck verlieh. Ein konsistenter Markenauftritt entwickelte sich jedoch erst im Laufe der Zeit, insbesondere in den 1980er- und 1990er-Jahren, als ein umfassendes Markenmanagement eingeführt wurde. Maßgeblich daran beteiligt waren die damaligen Geschäftsführer Andreas Braun und Josef Margreiter.
Vom Produkt zum Gefühl
„Früher dienten Marken vor allem dazu, Produkten, Dienstleistungen und Regionen ein einheitliches Wiedererkennungsmerkmal zu geben“, erklärt Hetfleisch, „später wurde diesen Angeboten eine Persönlichkeit verliehen.“ Mit den neuen Erkenntnissen der Massenkommunikation veränderte sich dann auch die Markentechnik. „Während man sich vor Social Media und Internet noch sehr stark darauf verlassen hat, dass die Medialisierung über Massenmedien gut funktioniert, ist heute vieles differenzierter“, weiß der Marketingexperte.
Vor allem die Verhaltenspsychologie und die Prinzipien der Verhaltensökonomie haben das jüngste Marketing stark beeinflusst. Im Mittelpunkt stehen nun Zielgruppen, welche die Marke Tirol entsprechend ihrer Mission und ihren Werten in definierten Profilierungsfeldern anspricht. „Man möchte, dass Marken eine Persönlichkeit haben, die wiedererkannt wird“, weiß Hetfleisch. Dies gelte auch für Tirol, dessen Rolle und Image mittlerweile weit über die touristische Facette hinausgehe, denn „Tirol ist ein ganzer Lebensraum“, der sich am besten in einer vielschichtigen Persönlichkeit darstellen lasse.