Wie aktuell ist das Logo der Marke Tirol 50 Jahre nach seiner Einführung? Colin Fernando: Ein Logo dient immer der Orientierung und drückt aus, wofür die Marke im Kern steht. Das ist Tirol sehr gut gelungen. Und das ist der entscheidende Punkt für den Erfolg. Es ist nicht nur das Logo, das gut funktioniert, sondern es sind die Leistungen, die das Logo aufgeladen haben. Das Logo ist eine sehr konsequente und logische Verstärkung dieser Leistungen. Deshalb ist es auch nach 50 Jahren noch erfolgreich und gewissermaßen zeitlos.
Welche Eigenschaften braucht ein zeitloses Logo? Das hängt immer sehr stark vom Einsatzort und auch vom Verwendungszweck ab. Im Destinationsbereich muss ein Logo andockbar sein. Das heißt, es muss in der Lage sein, mit anderen Stakeholdern interagieren zu können, zum Beispiel mit einem Hotel, mit einer Veranstaltung, mit einem anderen Produkt. In Tirol hat man das wunderbar geschafft. Das Logo hat sowohl aus sich heraus eine Stärke, harmoniert aber auch mit anderen Marken gut.
Gibt es noch weitere wichtige Punkte? Eine weitere Eigenschaft, die ein Logo zeitlos macht: Es sollte geschmackslos sein. Das klingt jetzt etwas seltsam, aber ein gutes Logo ist tatsächlich frei vom persönlichen Geschmack desjenigen, der es entworfen oder beauftragt hat. Es soll nur das ausdrücken, was die Marke ausmacht. Und genau das ist in Tirol der Fall.
Wie wichtig ist ein außergewöhnliches Design oder im Falle von Tirol eine auffällige Farbe? Hervorzustechen ist nicht das zentrale Kriterium. Die Qualität eines Logos zeigt sich darin, wie gut es im jeweiligen Anwendungsbereich oder Einsatzort funktioniert. Die Farbwahl – vermutlich in Anlehnung an die Farben des Landeswappens – war im Falle Tirols sicher ein kleiner Vorteil, aber man sollte sich nicht auf eine Funktionalität fokussieren.